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Warum der SV Elversberg klüger spielt als Fortuna Düsseldorf

  • ljaencke9
  • 4. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Oder: Warum Geld allein keine Synapsen kauft


Ein kleiner Verein aus dem Saarland zeigt der großen Fußballwelt, dass man Erfolg nicht kaufen kann. Fortuna Düsseldorf bezahlt doppelt so viel Gehalt – und spielt trotzdem schlechter. Was sagt uns das über Motivation, Gehirn und menschliche Leistung? Mehr, als man denkt.


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Das teure Gehirn ist nicht immer das klügste


Fortuna Düsseldorf investiert rund 15 Millionen Euro in Spielergehälter. Der SV Elversberg kommt mit etwa 8 Millionen Euro aus und spielt erfolgreicher. Das ist nicht nur eine sportliche Pointe, sondern auch ein neuropsychologisches Lehrstück: Leistung entsteht dort, wo Motivation, Vertrauen und Synchronität zusammentreffen, und nicht dort, wo der Kontostand am höchsten ist.


Wenn ein Team im Flow ist, „synchronisieren“ sich die Gehirne seiner Spieler – tatsächlich messbar in EEG-Studien. Die rhythmische Kopplung neuronaler Netzwerke führt zu intuitiven Entscheidungen, schnellen Reaktionen und einem verblüffenden Wir-Gefühl. Elversberg funktioniert, weil dort neuronale Kohärenz herrscht – Düsseldorf dagegen kämpft mit organisatorischem Rauschen.


Der kleine Klub mit dem großen Dopamin

In Elversberg spielen keine Stars, sondern Spieler mit Hunger. Wer etwas beweisen will, produziert mehr Dopamin, jenes Molekül, das Aufmerksamkeit, Lernfreude und Risikobereitschaft steigert. In Düsseldorf dagegen erzeugen sichere Verträge und hohe Gehälter oft das Gegenteil: ein Gefühl von Routine. Doch Routine ist der Tod des Lernens. Das Gehirn benötigt Unsicherheit und Herausforderung, um wach und kreativ zu bleiben.


Stabilität schlägt Spektakel

Trainer Horst Steffen (nun bei Werder Bremen) liess seit Jahren im gleichen System spielen. Das klingt langweilig, ist aber neurobiologisch brillant. Wiederholte Abläufe fördern implizites Lernen: Handlungen werden automatisiert, das Arbeitsgedächtnis wird entlastet. Fortuna hingegen wechselt häufig Trainer und Taktik – eine Art neuronales Jonglierprogramm, das die Präzision auf dem Platz eher stört als fördert.


Vertrauen statt Verwaltung

Elversberg ist ein kleiner, flexibler Verein mit klarer Kommunikation. Entscheidungen werden in Stunden getroffen, nicht in Sitzungswochen. Diese Klarheit schafft psychologische Sicherheit – und Sicherheit ist die Basis jeder Kooperation. Düsseldorf hingegen ist ein Traditionsklub mit Erwartungen, Hierarchien und Symbolpolitik. Während Elversberg spielt, verhandelt Düsseldorf seine Identität.


Das Geheimnis der Kohärenz

Der vielleicht größte Unterschied liegt in der mentalen Kohärenz. In Elversberg weiß jeder Spieler, warum er spielt, was er kann und wohin die Reise geht. Das Gehirn liebt solche Klarheit – sie spart Energie, senkt Cortisol, stärkt Fokus und Vertrauen. In Düsseldorf dagegen prallen Zielkonflikte, Erwartungsdruck und wechselnde Strukturen aufeinander. Das erzeugt kognitive Dissonanz – und Dissonanz ist Gift für jedes Team, ob im Fußball, in Firmen oder Orchestern.


Fazit: Das Gehirn liebt Einfachheit – und Sinn

Elversberg ist kein Zufallsprodukt. Es ist ein Beispiel für die Macht der Synchronität. Erfolg entsteht, wenn ein System Sinn stiftet, Vertrauen erzeugt und klar kommuniziert. Das gilt für Unternehmen, für Schulen – und eben auch für Fußballmannschaften.


Oder, um es mit einem Augenzwinkern zu sagen:


Geld kann Spieler kaufen – aber keine Neurone synchronisieren.“


„Das Gehirn arbeitet am besten, wenn es weiß, warum es arbeitet – und wem es vertrauen kann.“


Im Übrigen gilt das für viele Profivereine. Die großen Klubs müssen deshalb auch ungleich mehr Geld / Punkt ausgeben als die kleinen Vereine. Elversberg und Heidenheim sind exzellente Beispiele, bei denen intrinsische Motivation, Klarheit und klare Kommunikation erfolgreich sein können.


 
 
 

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